Gründüngung ist eine bewährte Kulturtechnik. Sie kann deinen Gartenboden gezielt verbessern und schützt ihn im Winter.
Neue Erkenntnisse zur Gründüngung
In früheren Zeiten ging man davon aus, dass der Boden nach einer Kultur ein Ruhephase braucht. Heute ist bekannt, dass lebende Pflanzen mit ihren Wurzeln die Fruchtbarkeit und das Leben im Boden fördern.
Im Gemüsegarten zuhause werden Gründüngungen noch eher zurückhaltend angewandt. Da dieses Thema noch ein grosses Potential birgt, schreiben wir diesen Beitrag.
Die Vorteile einer Gründüngung
- einfacher Schutz des Bodens vor ungünstigen Wettereinflüssen.
- kahle Flächen stehen nicht brach und sind schnell begrünt.
- blühende Gründüngungspflanzen locken Nektarsammler wie Insekten und Bienen an. Solche Flächen sehen auch wunderschön aus.
- Die Bodenlebewesen bleiben aktiv und kriegen ständig Nahrung.
- eine eingearbeitete Gründüngung liefert Nährstoffe für den Boden.
- Tief eindringende Grünpflanzen lockern den Boden und sorgen für eine bessere Belüftung.
- Die Durchwurzelung des Bodens verbessert die Krümelstruktur.
- können Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten heraufholen.
- Schnittgut als Mulchmaterial verwenden.
- Wildkräuter werden unterdrückt.
- durch den Einsatz von gewissen Gründüngung können bodenbürtigen Pilzkrankheiten und Nemathoden (Fadenwürmer) bekämpft werden.
- kann auch geerntet werden beispielsweise Spinat.
Wichtig zu wissen! Es kann aber auch zur Übertragung von Fruchtfolge-Krankheiten kommen, die über die Gründüngungen weiter gegeben werden. Es gilt darauf zu achten, nur Gründüngungen einzusetzen, die mit allen Kulturen in der Fruchtfolge verträglich sind.
Gründüngungen lassen sich über das ganze Jahr einsetzen. Damit keine offenen Lücken im Garten entstehen zwischen den Kulturen. Brach liegende Flächen verlieren an Leben und Kraft. Die Pflanzen lockern das Erdreich auf und reichern Boden mit Humus an, da diese nicht geerntet werden sondern gemulcht oder untergepflügt. Es gibt auch Gründüngung-Pflanzen die Nährstoffe bilden (Leguminosen) und Schädlinge zu vertreiben vermögen.
Die Saat ausbringen
Eine Gründüngung einzusähen braucht nicht viel. Der brach liegende Boden wird vor der Aussaat mit dem Kräuel durchgearbeitet. Anschliessend werden die Samen auf der lockeren Erde breit gestreut ausgesät und mit dem Kräuel fein eingearbeitet.
Sind es sehr feine Samen werden diese nur angedrückt.
Bis zur Keimung der Samen müssen diese immer feucht gehalten werden.
Einarbeiten der Gründüngung
Möchte man die Gründüngung wieder weg haben, kann diese am Boden abgeschnitten oder abgehackt werden. Das jetzt liegende Grüngut kann am Ort bleiben und dient als Mulchmaterial. Die Wurzel der Pflanzen bleiben im Boden und sind Nahrung für Bodenlebewesen und versorgen den Boden zusätzlich mit Luft.
Im Gartenjahr einsetzen
Gründüngung kann als Vorsaat, Unter- und Zwischensaaten und Nachsaat eingesetzt werden. Als Vorsaat bereits im Februar / März damit der Boden bereits gut aktiviert wird für die Kulturen die in April dann folgen. Zur Unter- und Zwischensaat als Bodendecker unter den länger stehen bleibenden Kulturen wie Tomaten, Mais, Beeren oder Kohlarten. Später als Nachsaat um die abgeernteten Beete abzudecken, damit diese nicht brach liegen.
Gründüngungen
Vorsaat | Unter- und Zwischensaat | Nachsaat |
---|---|---|
Spinat (Spinacia oleracea) | Portulak (Portulaca oleracea) | Gelbsenf (Sinapis alba) |
Nüsslisalat (Valerianella locusta) | Kapuzinerkresse (Tropaeolum) | Sonnenblume (Helianthus annus) |
Gelbsenf (Sinapis alba) | Ringelblume (Calendula officinalis) | Phacelia (Phacelia tanacetifolia) |
Phacelia (Phacelia tanacetifolia) | Tagetes (Tagetes erecta) |